„Harry“

Wie man einen Oldtimer „für umsonst fährt“ oder auch „Harry, hol schon mal den Wagen“

 

Teil 1

 

Es war im Oktober 2005 und ich schien die Probleme meiner „öligen Diva“ in den Griff zu bekommen. Also dachte ich mir, dass es an der Zeit sei, ein neues „Projekt“ in Angriff zu nehmen. Nach wochenlangem Durchstöbern des Internets hatte ich meinen „Harry“ gefunden. Bei mobile.de stand ein BMW 525 von 1976 mit 173.000 km für 1600 Euro zum Verkauf. Das Fahrzeug war der Beschreibung nach sehr interessant. Also rief ich den Händler in Berlin an, bei dem der Wagen zum Verkauf stand. Das Gespräch in Kürze: Ich: „Hallo, Sie haben einen BMW 525 zu verkaufen?“ „Ja, Sie wollen Auto kaufen? Gut, dann kommen vorbei Sie?“ Dieses Gespräch im Hinterkopf als mahnendes Signal fuhr ich zu dem Händler, der in Spandau ansässig ist. Es war Freitag nachmittag gegen 17 Uhr. Dort angekommen, sah ich meinen neuen Wegbegleiter. Nach der Überprüfung des Unterbodens durch „Darunterkriechen“ und einer Begutachtung der Karosserie der rostfreien Stossdämpferdome und Türunterkanten ging es zur ersten Probefahrt. Der Händler wollte mir tatsächlich weis machen, er hätte für den BMW demnächst durch einen „günstigen“ Umbau auf Gasantrieb das H-Kennzeichen erhalten! Bei der Probefahrt fiel mir auf, daß der Wagen beim Bremsen nach links zog. Ich vermutete verklemmte Bremssättel!

 

Als wir wieder auf dem Hof des Händlers zurückkehrten, war es bereits 18 Uhr, und ich war schon fast soweit, Harry mein Eigen zu nennen. Nach harten Verhandlungen konnte ich den Händler um fast die Hälfte des Preises drücken! Er fuhr mir den Wagen sogar bis in meine Garage. Als wir im sogenannten PeReCi-Autohof (eine Tiefarage in der Bismarckstraße, in der bereits einige PeReCi-Mitglieder kostengünstig ihre Fahrzeuge untergestellt haben) ankamen, qualmte Harry doch massiv aus den vorderen Radkasten. Nach erneuter Verhandlung mit dem Händler gewährte dieser mir nochmals einen Preisnachlass in Höhe von 150 Euro, da ich ihm eine Horrorgeschichte über die Instandsetzung der kompletten Bremse und die damit verbundenen vielen Arbeitsstunden und –kosten erzählte.

 

Ich gab dem Verkäufer sein Geld und brachte ihn zurück nach Spandau.

 

Wieder zurück in der PeReCi-Garage traf ich prompt unseren 504 -Löwenspezialisten (wer ist das wohl?), um ihm die Vorteile eines sahnig hochdrehenden bajuwarischen „Sexzylinders“-äh ich meine Sechszylinders nahezubringen!

 

Die nächsten Tage verbrachte ich damit, meinen „Harry“ auf meine roten 07er-Nummern einzutragen, um mit ihm endlich auf Gangsterjagd gehen zu können.

 

Meine Erlebnisse mit Harry werde ich Euch das nächste Mal erzählen! Ich wünsche daher allen noch eine stets gute Fahrt und keinen Ölverbrauch!!!